Statistik und Deportation
der jüdischen Bevölkerung aus dem Deutschen Reich

Deportationen aus Schlesien nach Theresienstadt 1943 - 1944

Grüssau, Deportierte: 102, Ankunft: 24.02.43 (IX/3, 102)

Breslau, Deportierte: 276, Ankunft: 02.04.43 (IX/4, 276)

Oppeln, Deportierte: 46, Ankunft: 21.04.43 (XVIII/5, 46)

Breslau, Deportierte: 161, Ankunft: 11.06.43 (IX/5, 161)

Breslau, Deportierte: 18, Ankunft: 16.06.43 (IX/6, 18)

Oppeln, Deportierte: 5, Ankunft: 30.06.43 (XVIII/6, 5)

Ratibor, Deportierte: 2, Ankunft: 03.08.43 (XVIII/6 Ez, 2)

Breslau, Deportierte: 1, Ankunft: 27.10.43 (IX/6 Ez, 1)

Hirschberg, Deportierte: 1, Ankunft: 18.11.43 (XVIII/6 Ez, 1)

Breslau, Deportierte: 71, Ankunft: 09.01.44 (IX/7, 71)

Görlitz, Deportierte: 3, Ankunft: 11.01.44 (IX/7 Ez, 3)

Oppeln, Deportierte: 9, Ankunft: 20.01.44 (XVIII/7, 9)

Breslau, Deportierte: 17, Ankunft: 25.04.44 (IX/8, 17)

Breslau, Deportierte: 1, Ankunft: 25.05.44 (IX/8 Ez, 1)

Görlitz, Deportierte: 1, Ankunft: 08.11.44 (IX/8 Ez, 1)

Die Transportbezeichnung in Theresienstadt sowie die dort registrierte Anzahl Deportierter sind in Klammern angegeben.

Bis zum 30.6.43 waren wie vom RSHA gefordert auch die schlesischen Juden bis auf wenige Ausnahmen abtransportiert. Aus Niederschlesien kamen in der ersten Jahreshälfte 1943 insgesamt 557 ältere Menschen nach Theresienstadt. Die "Zweigstelle" Grüssau der Kultusvereinigung Breslau wurde mit zwei Transporten am 23.2. nach Theresienstadt und 26.2. nach Auschwitz geräumt. Am 31.3. folgte ein Transport aus Breslau, mit dem auch die letzten Juden des Lagers Riebnig nach Theresienstadt abtransportiert wurden. Das ebenfalls von der KV Breslau verwaltete Lager Tormersdorf war bereits nach den großen Alterstransporten im Herbst 1942 geschlossen worden. Juden aus nicht mehr bestehenden Mischehen folgten im Januar 1944, davon 71 am 8.1. mit einem Transport aus Breslau und 3 Menschen aus Görlitz zwei Tage später. Weitere 17 Juden wurden am 24.4. abtransportiert, danach noch Einzelpersonen. Im September 1944 kamen bisher verschonte Juden in Arbeitslager, so in die Lager Kurzbach und Grüntal. Im Januar 1945 wurden noch etwa 150 in Mischehe lebende Juden aus Breslau in das Konzentrationslager Groß-Rosen verschleppt [K. Jonca, in: H. Grabitz u.a. (Hrsg.), Die Normalität des Verbrechens, Berlin 1994, S. 164].


Die Eingangslisten der Transporte nach Theresienstadt sind nachstehend in einer Kopie des USHMM (RG-68.103, Reel 3) reproduziert. Die Originale befinden sich in den Yad Vashem Archives, Bestand O.64/258. Das in der Kopie des USHMM fehlende Blatt 14 zum Transport IX/4 wurde aus einer zweiten Theresienstädter Liste ergänzt, die sich im Archiv des ITS befindet (siehe auch YVA, O.8/37 I).

IX/3

IX/4

IX/5

IX/6

IX/7

IX/8

Orte, aus denen deportiert wurde (ohne Kattowitz)









IX/3 (an 24.2.43)



XVIII/6 (an 30.6.43)



XVIII/7 (an 20.1.44)


Grüssau

102


Neisse

1


Cosel

1




Oberglogau

1


Kreuzburg

1

IX/4 (an 2.4.43)



Oppeln

3


Oppeln

3

Breslau

258





Patschkau

1

Görlitz

2


XVIII/6 Ez (an 3.8.43)



Ratibor

2

Groß Breesen

4


Ratibor

2


Tillowitz

1

Grüssau

2







Riebnig

10


IX/6 Ez (an 27.10.43)



IX/8 (an 25.4.44)





Breslau

1


Bad Salzbrunn

1

XVIII/5 (an 21.4.43)






Breslau

10

Katscher

1


XVIII/6 Ez (an 18.11.43)



Görlitz

1

Leobschütz

2


Hirschberg

1


Guhrau

1

Oppeln

27





Raudten

1

Ratibor

14


IX/7 (an 9.1.44)



Schweidnitz

1

Ziegenhals

2


Bad Warmbrunn

1


Striegau

1




Breslau

64


Waldenburg

1

IX/5 (an 11.6.43)



Friedersdorf

1




Breslau

158


Glogau

2


IX/8 Ez (an 25.5.44)


Seidorf

2


Krummhübel

1


Breslau

1

Wölfelsgrund, zuletzt Jüdisches

1


Oberschreiberhau

1




Krankenhaus Breslau



Schreiberhau

1


IX/8 Ez (an 8.11.44)








Troitschendorf

1

IX/6 (an 16.6.43)



IX/7 Ez (an 11.1.44)





Breslau

18


Görlitz

3




XVIII/5

XVIII/6

XVIII/7

XVIII/8

Neben den Deportationen älterer Menschen aus Niederschlesien sind auch mehrere Transporte aus Oppeln und einer aus Kattowitz bekannt. 51 Menschen kamen in der ersten Jahreshälfte 1943 über Oppeln nach Theresienstadt. Im Januar 1944 wurde dort ein Transport mit 9 Menschen zusammengestellt. Ein letzter Transport aus Oberschlesien nach Theresienstadt wurde am 21.3.44 unter der Bezeichnung XVIII/8 aus Kattowitz registriert, wobei die Liste in diesem Fall keine Angaben zum letzten Wohnort der Deportierten enthält und Kattowitz selbst nicht zu den Altreichkreisen und damit nicht zum Bereich der Bezirksstelle Schlesien gehörte. Die Theresienstädter Eingangslisten sind in einer Kopie aus den Yad Vashem Archives, Bestand O.64/271, reproduziert, die Veröffentlichung erfolgte online hier.

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