Deportationen aus dem Rheinland nach Auschwitz 1943
Abfahrtsdatum (Berlin): 29.01.43, Herkunft: Köln -
Abfahrtsdatum (Berlin): 26.02.43, Herkunft: Köln -
Abfahrtsdatum (Trier): 01.03.43, Herkunft: Trier -
Abfahrtsdatum (Berlin): 19.04.43, Herkunft: Köln -
Abfahrtsdatum (Berlin): 28.06.43, Herkunft: Trier -
Mit Ausnahme des Sammeltransports vom 1.3.43 wurden die für Auschwitz bestimmten jüdischen Menschen aus dem Rheinland 1943 in den Berliner "Osttransporten" deportiert. Im folgenden abgebildet sind Ausschnitte der Deportationslisten dieser Transporte mit den Namen der 81 Menschen aus Köln und Trier. Allein 73 Kölner wurden mit dem 27. Osttransport vom 29.1.43 nach Auschwitz verschleppt und hierzu, zusammen mit den für das Getto Theresienstadt bestimmten Menschen, bereits am 15.1. von Köln nach Berlin gebracht. Nach den Angaben der Reichsvereinigung wurden im Januar 1943 insgesamt 163 Juden aus dem Rheinland deportiert.
Gemeinsam mit Juden aus Luxemburg, darunter aus der Heilanstalt Ettelbrück, wurden 7 Trierer am 17.6.43 nach Berlin überführt. Von ihnen wurden Hermann, Else und Fritz Kahn sowie Lilli Goudcheux mit dem 39. Berliner Osttransport am 28.6. nach Auschwitz, Adele Elsbach, Wilhelm und Else Hass mit dem 92. Alterstransport am 29.6. nach Theresienstadt verschickt. Neben Else Kahn vom Vorstand der Jüdischen Kultusvereinigung Trier befand sich auch der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Luxemburg Alfred Oppenheimer mit seiner Familie im Zug nach Berlin. Er wurde zunächst nach Theresienstadt verschleppt, später jedoch von dort ebenfalls nach Auschwitz.
27. Osttransport
30. Osttransport
37. Osttransport
39. Osttransport
Trier
Koblenz
Düsseldorf
Im Zuge der reichsweiten "Fabrikaktion" wurden am 27.2.43 die noch in den Rüstungsbetrieben
beschäftigten Juden verhaftet und mit ihren Familienangehörigen nach Auschwitz deportiert.
In mehreren Teiltransporten waren die Menschen aus dem südlichen und westlichen Deutschland
zunächst nach Dortmund überführt worden. Nach den Erinnerungen von Heinz (Gustav)
Kahn, seit 1987 Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz, wurde er wie die
übrigen jüdischen Rüstungsarbeiter aus Trier und Umgebung am 27.2. in das Gefängnis
Windstr. in Trier gebracht und von dort am nächsten Tag in das Sammellager Bischof-
Nach einer von der Bezirksstelle Rheinland der Reichsvereinigung aufgestellten "Liste
der am 01. März 1943 aus Trier-
Eine ebenfalls in den Arolsen Archives vorhandene "Liste über die am 1.März 1943 nach KL. Auschwitz überführten Juden" führt 58 Deportierte aus dem Bereich der Gestapo Düsseldorf auf, darunter 56 aus Essen und je 1 Person aus Düsseldorf und Wuppertal (siehe Reproduktion). Am 2.3. sind zudem 4 Menschen "mit unbekannten Ziel von Koblenz abgewandert", wie in einem Schreiben der Gestapo an das Finanzamt vermerkt ist (siehe Kopie aus dem Landeshauptarchiv Koblenz, Bestand 572, Nr. 12044).
Die Auswertung der Monatsstatistik der Reichsvereinigung lässt darauf schließen, dass nach der "Fabrikaktion" 171 Menschen aus dem Rheinland deportiert wurden (siehe hier). Am 3.3.43 wurden in Auschwitz insgesamt 894 Juden neu registriert, davon 585 Männer und 309 Frauen. Anhand der dabei vergebenen Häftlingsnummern lässt sich bestätigen, dass an diesem Tag neben dem 32. Osttransport aus Berlin auch die Deportierten aus dem übrigen Deutschland in Auschwitz eingetroffen sind, in beiden Transporten zusammen mehr als 3100 Menschen. Die meisten wurden sofort umgebracht, nur wenige in den Arbeitseinsatz u.a. nach Monowitz (Buna) überführt.
So sind am 3.3.43 Häftlingsnummern für zumindest 18 Deportierte aus dem Trierer Teiltransport
und für 9 Menschen aus Essen vergeben worden (siehe Tabelle). Mit Ausnahme von Arthur
Lorig aus Gilzem und Emil Kaufmann aus Hillesheim sind alle Namen auch in den oben
abgebildeten Transportlisten verzeichnet. Darüberhinaus ist in einigen Fällen der
in Auschwitz erstellte "Häftlingspersonalbogen" erhalten geblieben, aus dem neben
den Details zur Person die Daten der Verhaftung in Trier (26.2.-
Häftlingsnummern in Auschwitz vom 3.3.43 für Deportierte aus dem Rheinland | |||||
Teiltransport aus Trier |
|
|
Teiltransport aus Essen | ||
104958 |
Kallmann, Josef |
105121 |
Lorig, Arthur |
104909 |
Cahn, Horst |
105069 |
Bach, Leo |
105122 |
Lorig, Kurt |
104963 |
Knopf, Hans |
105097 |
Hayum, Alfred |
105123 |
Lorig, Siegmund |
104964 |
Knopf, Günter |
105098 |
Hayum, Jakob |
105128 |
Mayer, Karl |
104996 |
Minkel, Emil |
105099 |
Hayum, Max |
105142 |
Rosenfeld, Hermann |
104998 |
Moskowicz, Isaak |
105101 |
Herrmann, Helmut |
105150 |
Süßkind, Erich |
105028 |
Spingelt, Kurt |
105110 |
Kahn, Gustav |
105165 |
Wendel, Erich |
105031 |
Schmitz, Manfred |
105111 |
Kaufmann, Emil |
105167 |
Wolf, Hugo |
105051 |
Waag, Bruno |
105113 |
Kaufmann, Moritz |
105168 |
Wolff, Alfred |
105052 |
Waag, Kurt |
"Personalbögen" für Deportierte aus dem Rheinland
In Neuwied wurden Adolf und Frieda Wilp mit ihren Söhnen Hermann und Herbert am 27.2.
verhaftet und am 1.3. in Koblenz dem aus Trier kommenden Sammeltransport angeschlossen.
Von beiden Söhnen existieren Fotos gemeinsam mit Anne Frank, die während der Zeit
ihres Aufenthaltes in den Niederlanden aufgenommen worden waren. Der Vater sowie
die Söhne galten bei der Gestapo als "Mischlinge", Adolf und Hermann Wilp dienten
sogar kurzzeitig in der Wehrmacht (ausführlich siehe hier). Vermutlich aufgrund von
Zweifeln an ihrer Abstammung gerieten sie auf die Transportliste der Gestapo, die
in einem Protokoll vom 11.3. vermerkte: "Wilp wurde mit seiner Ehefrau und seinen
beiden Söhnen am 2.3.1943 evakuiert. Vermögen wurde aufgrund des Gesetzes über die
Einziehung volks-
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