Frankfurt/Main -
Abfahrtsdatum: 11.06.42, Deportierte: 1254
Wie für den Kasseler Transport vom 1.6.42 ist auch für den Deportationszug vom 11.6.42
aus Frankfurt/Main, Wiesbaden sowie weiteren Städten und Gemeinden des Regierungsbezirks
Wiesbaden das Ziel der Deportation bisher nicht genau bekannt. Da jedoch für die
zehn in der Zeit vom 1.-
In Bezug auf die Zahl der Deportierten liegen mehrere Teilangaben vor. So gibt der
Polizeipräsident von Frankfurt/Main 618 Juden an, die aus der Stadt "am 11.6.1942
evakuiert" wurden [IfS Frankfurt/Main, Magistratsakten 5.897]. In der Statistik der
Reichsvereinigung wird leicht abweichend von 612 Deportierten aus dem Bereich der
Kultusvereinigung Frankfurt berichtet. Die den Arolsen Archives in einer Abschrift
aus dem Polizeipräsidium Frankfurt/Main vorliegende Namensliste des Frankfurter Teiltransports
ist unvollständig. Dort verzeichnet sind die Namen von 191 Menschen mit den Anfangsbuchstaben
von A-
Nach einer Anweisung der Gestapo Frankfurt/Main an die Landräte des Regierungsbezirks
Wiesbaden hatten die zum Abtransport bestimmten Juden bis zum 10.6., 19 Uhr, im Sammellager
in der Frankfurter Großmarkthalle einzutreffen [Historisches Archiv der Stadt Herborn,
Slg. Schicksal Herborner Juden, zit. nach K. Porezag, Als aus Nachbarn Juden wurden,
Wetzlar 2006, S. 100]. Für die Stadt Wiesbaden ist eine Liste "Evakuierte Juden vom
10.Juni 1942" mit 371 aufgeführten Personen bekannt [HHStA Wiesbaden, ohne Signatur].
In Bezug auf die übrigen Orte des Regierungsbezirks Wiesbaden gibt es in zeitgenössischen
Dokumenten nur wenige Angaben, so den Nachweis von 32 Deportierten aus 7 Gemeinden
des Main-
Aus mehreren Landkreisen liegen jedoch Nachkriegsaufstellungen vor. Eine Liste des
Landrats des Kreises Biedenkopf verzeichnet 14 Menschen, die am 10.6. aus Niederweidbach
"nach Frankfurt/M. zur Auswanderung" abgemeldet wurden. Aus dem Dillkreis ist die
Deportation von 9 jüdischen Einwohnern der Stadt Herborn bekannt. Im Landkreis St.
Goarshausen befand sich das Lager Tagschacht in Oberlahnstein-
Die Liste der Deportierten aus Wiesbaden ist hier in einer Kopie aus dem USHMM (RG-
Die Gesamtzahl der Deportierten am 11.6.42 kann mit Hilfe der Statistik der Reichsvereinigung
ermittelt werden. Diese verzeichnete im Juni 1942 insgesamt 1563 Deportierte aus
den Bereichen der Kultusvereinigung Frankfurt/Main und der Bezirksstelle Hessen-
Die so ermittelte Zahl wird durch Angaben in der Literatur gestützt [M. Kingreen,
in: Nassauische Annalen 2003 (114), 307]. Allerdings ist die Statistik der Reichsvereinigung
für den Monat Juni 1942 nur unvollständig erhalten und teilweise nicht eindeutig
auswertbar. So scheint es eine Unstimmigkeit in der Zuordnung der Deportierten des
Kasseler Transports zu den Bezirksstellen Hessen-
Wiesbaden
Landkreis St. Goarshausen
Landkreis Biedenkopf
Unterwesterwaldkreis
Dillkreis
Main-
Taunuskr.
©TF 2022, mail(at)statistik-
Landkreis Wetzlar
Landkreis Usingen*
* Deportationsjahr im Dokument nicht korrekt.
Jüdische Bevölkerung in Deutschland |
Jüdische Bevölkerung in Berlin |
Kultusvereinigungen und Bezirksstellen |
Deportation der Juden aus Deutschland |
Jüdische Auswanderung aus Deutschland |
Volkszählung von 1933 |
Volkszählung von 1939 |
Volkszählung von 1946 |
Bayern |
Berlin |
Brandenburg-Ostpreußen |
Hessen/Hessen-Nassau |
Mitteldeutschland |
Nordwestdeutschland |
Rheinland |
Schlesien |
Südwestdeutschland |
Westfalen |
I. Transport |
II. Transport |
III. Transport |
IV. Transport |
Brandenburg |
Pommern/Ostpreußen |
Sachsen/Thüringen |
Sudetenland |
13.07.42 nach Auschwitz |
1943 nach Auschwitz |
13.11.-16.12.42 nach Theresienstadt |
1943-45 nach Theresienstadt |
Baden |
Pfalz |
Saarland |