Am frühen Morgen des 7.12.41 wurden 977 Menschen von Köln aus in das Getto von Riga
deportiert. Diese Angabe ergibt sich sowohl aus einer Zusammenstellung des Oberfinanzpräsidenten
Köln (siehe hier) als auch aus der Namenskartei der Sammlung Wülfrath [D. Corbach,
6.00 Uhr ab Messe Köln-Deutz, Köln 1999, S. 384-440]. Nicht berücksichtigt ist der
in der Kartei von Wülfrath aufgeführte, nur wenige Wochen alte Samuel Voos aus dem
Kölner Kinderheim, der unmittelbar vor dem Abtransport in der Nacht zum 7.12. um
3 Uhr morgens verstarb. 975 der deportierten Menschen stammten aus Köln. Übereinstimmend
verzeichnet die Dezemberstatistik der Reichsvereinigung 975 Deportierte für den Bereich
der Kultusvereinigung Köln. Zwei Deportierte wurden aus Hochkirchen und Krefeld zugeführt.
Nachfolgend ist die Namensliste der deportierten Menschen rekonstruiert. Grundlage
ist die bereits genannte Liste des OFP, aus der sich anhand der vergebenen Nummern
die Namen der Deportierten vom 7.12.41 nach Riga zuordnen lassen. Es kann angenommen
werden, dass die mit der Vermögenseinziehung beauftragte Finanzbehörde über genaue
Angaben zu den betroffenen Menschen verfügte. Allerdings sind in den Unterlagen des
OFP verschiedentlich Personendaten wie Namen oder Geburtsdaten falsch geschrieben,
deren Überprüfung und Korrektur jedoch nur durch Einsichtnahme in Geburtsurkunden,
Meldekarteien usw. möglich wäre. Auch diese Dokumente sind jedoch nicht immer fehlerfrei.
Die Kartei des "Sippenforschers" Wülfrath ist demgegenüber jedoch mit einer Vielzahl
unkorrekter Personenangaben behaftet und kann lediglich als Ergänzung in der Rekonstruktion
der Deportationsliste angesehen werden. Zur Problematik der fehlerhaften Schreibweisen
siehe auch hier.