Im Protokoll der Reichsvereinigung zur Rücksprache mit den Gestapo-Beamten Stübbe,
Prüfer und Dobberke am 29.7.42 heißt es: "Ausser den laufenden und den grossen Alterstransporten
sind für den Monat August noch folgende grosse Osttransporte a 1000 Transportteilnehmer
vorgesehen. Am 15.8. und am 31.8.1942. Woher die Teilnehmer für diese Osttransporte
genommen werden sollen, wird noch geklärt werden. Herr Dobberke wies darauf hin,
dass nach dem bisher vorliegenden Material mit kaum mehr als 300 Transportteilnehmern
zu rechnen ist. Mit Rücksicht hierauf sollen behördlich die Fragen der Heranziehung
in Arbeitseinsatz Befindlicher und in Mischehe Lebender geklärt werden." [Max Kreutzberger
Collection, Leo Baeck Institute, MF 798]
In der Tat weist eine große Zahl von Teilnehmern des 18. Osttransports die Berufsbezeichnung
"Arbeiter" auf, während in Mischehe lebende Juden (noch) nicht deportiert wurden.
Darüberhinaus sind 63 Personen aufgeführt (Nr. 860-922 der Transportliste), die eine
Kennzeichen-Nummer für Theresienstadt haben, wobei auf der Transportliste bei diesen
Deportierten zudem handschriftlich vermerkt ist: "44. Alterstransport v. 14.8.42".
Hierbei muss es sich allerdings um eine Fehlzuordnung durch die Behörde des OFP handeln,
da die Liste zum 44. Alterstransport, die dem OFP einen Tag nach der Liste zum 18.
Osttransport zuging, die Namen von 100 Deportierten aufweist, die nicht mit denen
in der Liste zum 18. Osttransport identisch sind. Es kann vermutet werden, dass dem
Osttransport auch Juden zugeführt wurden, die ursprünglich für Theresienstadt vorgesehen
waren, um die geforderte Zahl von 1000 Transportteilnehmern zu erreichen. Von den
1004 Deportierten stammten 1002 aus Berlin, 2 kamen aus Thomsdorf in Brandenburg.
Die Transportliste enthält insgesamt 1045 Namen, von denen 41 gestrichen wurden.