Statistik und Deportation
der jüdischen Bevölkerung aus dem Deutschen Reich

In einem im Bestand der Wiener Library als Abschrift erhaltenen Transportbericht schildert der Hauptmann der Schutzpolizei Meurin unter dem Betreff "Evakuierung von Juden nach Minsk" ausführlich die Begleitumstände dieser Deportation aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf. So heißt es: "Der Judentransport, umfassend 992 Juden aus den Städten Düsseldorf, Essen und Wuppertal, wurde am 10.11.1941 um 10,40 Uhr vom Güterbahnhof Düsseldorf-Derendorf abgelassen. Die Fahrt führte über Mettmann nach Wuppertal-Steinbeck, wo die von dort zu evakuierenden Juden fertig verladen bereitstanden und an den Zug angehängt wurden." Nach vier Tagen mit vielen Unterbrechungen erreichte der Zug den Bestimmungsort Minsk. Bei Meurin heißt es: "Die Juden waren um diese Zeit ziemlich weich, da der Zug vielfach unbeheizt liegengeblieben war und vor allem seit Einfahrt ins russische Gebiet keine Möglichkeit mehr gegeben war, Wasser zu fassen..." [Wiener Library, Dok. 1113/1].


Für den Düsseldorfer Transport ist eine "Liste der am 10. Nov. 1941 nach Minsk zu evakuierenden Juden" zusammen mit den Teillisten der aus Düsseldorf, Essen und Wuppertal zu deportierenden Menschen erhalten. Unter Berücksichtigung der in diesen Listen vorgenommenen Streichungen und Nachträge ergibt sich, dass im Gegensatz zu der Angabe von Meurin tatsächlich 997 Menschen nach Minsk verschleppt wurden, unter ihnen 607 mit letztem Wohnsitz in Düsseldorf. 124 Deportierte kamen aus Essen, 242 aus Wuppertal, 12 aus Remscheid, 9 aus Velbert, 2 aus Ronsdorf und 1 aus Wülfrath. Die Gestapolisten aus den Arolsen Archives sind nachstehend abgebildet.

Düsseldorf

Essen

Wuppertal

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Düsseldorf nach Minsk

Abfahrtsdatum: 10.11.41, Deportierte: 997