Liste zum Vermögen
Zeitlich parallel erfolgte am 17.7.42 auch erstmals ein Transport von annähernd 1000
Juden aus Wien nach Auschwitz, wobei in diesem Fall der Zielort aufgrund der Vermerke
zu den Reisekosten der begleitenden Polizisten eindeutig dokumentarisch belegt werden
kann [J. Moser, in: W. Benz (Hrsg.), Dimension des Völkermords, München 1991, 86],
siehe Kopie [Yad Vashem Archives, M.38/76]. Wie für Berlin ist auch für den Transport
aus Wien die Benennung des Zielorts "Auschwitz" bzw. "Konzentrationslager Auschwitz"
in einem amtlichen Schreiben nachträglich unkenntlich gemacht worden, wobei in dem
Schreiben des Wiener Kommandos der Schutzpolizei der Vermerk "Zielort amtsbekannt"
handschriftlich eingefügt wurde, siehe Kopie [Yad Vashem Archives, M.38/76]. Dies
lässt vermuten, dass die Unkenntlichmachung für die Juli-
Reisekostenvermerke für die Transportbegleitung des Transports aus Wien nach Auschwitz am 17.7.42
Schreiben des Komman-
Lange Zeit ungeklärt war das Ziel dieses Deportationstransports. Sowohl Warschau
als auch Auschwitz wurden in der Literatur genannt. Hinzu kommt, dass selbst die
Angaben der verschiedenen zuständigen Gestapo-
©TF 2022, mail(at)statistik-
XVII. Teiltransport
Abfahrtsdatum: 11.07.42, Deportierte: 210 (nur Berlin, Gesamtstärke: 1005), Deportationsziel: Auschwitz
Wie aus der Vorstandssitzung der Reichsvereinigung vom 8.7.42 hervorgeht, wurde der "Abwanderungstransport aus Berlin am 11. ds. Mts. unter Berücksichtigung der Anschlusstransporte aus den Bezirken der Staatspolizeileitstellen Hamburg, Magdeburg und Stettin" vorbereitet [Bundesarchiv, R 8150/2]. Mit Hilfe der Statistik der Reichsvereinigung lässt sich ermitteln, dass insgesamt 1005 Menschen in diesem Sammeltransport deportiert wurden, in den neben dem Berliner Teiltransport auch Juden aus den Gestapobereichen Bielefeld, Dortmund, Osnabrück, Hamburg, Schwerin und Braunschweig (507 Deportierte), Köslin, Stettin und Frankfurt/Oder (188 Deportierte) sowie Magdeburg und Dessau (100 Deportierte) "eingeschleust" wurden. Von den 210 Deportierten des Berliner Teiltransports kamen 199 aus Berlin und 11 aus dem Bereich der Gestapo Potsdam.
Abgangsdatum |
Herkunft |
Zahl der |
aus den Bereichen der |
des Teiltransports |
des Teiltransports |
Deportierten |
Staatspolizei(leit)stellen |
|
|
|
|
10.7.42 |
Westfalen - |
103 |
Bielefeld 86, Dortmund 2, Münster 3, Osnabrück 12 [1] |
10./11.7.42 |
Pommern - |
199 |
Köslin 168, Stettin 11, Frankfurt/Oder 9, Potsdam 11 [2] |
10./11.7.42 |
Mecklenburg |
93 |
Schwerin 93 [3] |
11.7.42 |
Braunschweig |
12 |
Braunschweig 12 [4] |
11.7.42 |
Hamburg |
299 |
Hamburg 294, Berlin 1, Kiel 1, Lüneburg 3 [5] |
11.7.42 |
Berlin (ohne Potsdam) |
199 |
Berlin 199 [2] |
11.7.42 |
Sachsen - |
100 |
Magdeburg 97, Dessau 3 |
Gesamt |
|
1005 |
|
[1] Nachmeldungen in der Statistik der Reichsvereinigung vom August 1942 abzgl. der
Deportierten nach Theresienstadt am 31.7.42, siehe hier. [2] Die 11 Potsdamer Juden
wurden mit dem Berliner Teiltransport deportiert, der damit eine Gesamtstärke von
210 Deportierten hatte. [3] Nachmeldung in der Statistik der Reichsvereinigung vom
Oktober 1942. In einem Schreiben der Gestapo Schwerin vom 6.7.1942 wurde die Deportation
von 91 Juden nach dem Osten angekündigt, siehe hier. [4] In einem Schreiben der Gestapo
Braunschweig an den Oberfinanzpräsidenten in Hannover ist die Rede von "12 Vermögenserklärungen
von Juden, die am 11. Juli 1942 nach Auschwitz (Oberschlesien) abgeschoben worden
sind". Die RV verzeichnete in ihrer Juli- |
Die 11 Deportierten des Potsdamer Teiltransports sind in der Berliner Transportliste
unter den Nr. 200-
Im Teiltransport aus Frankfurt/Oder befanden sich ebenfalls 2 Patienten, in diesem Fall aus der Landesanstalt in Landsberg/Warthe. Nachstehend abgebildet ist eine Liste mit den Namen von 11 Deportierten, die mit Hilfe der durch die Arolsen Archives publizierten "Berlin Kartei" des American Jewish Joint Distribution Committees rekonstruiert wurde. Von der Reichsvereinigung wurden dagegen 9 Deportierte aus dem Regierungsbezirk Frankfurt/Oder im Juli 1942 registriert.
Jüdische Bevölkerung in Deutschland |
Jüdische Bevölkerung in Berlin |
Kultusvereinigungen und Bezirksstellen |
Deportation der Juden aus Deutschland |
Jüdische Auswanderung aus Deutschland |
Volkszählung von 1933 |
Volkszählung von 1939 |
Volkszählung von 1946 |
Bayern |
Berlin |
Brandenburg-Ostpreußen |
Hessen/Hessen-Nassau |
Mitteldeutschland |
Nordwestdeutschland |
Rheinland |
Schlesien |
Südwestdeutschland |
Westfalen |
I. Transport |
II. Transport |
III. Transport |
IV. Transport |
Brandenburg |
Pommern/Ostpreußen |
Sachsen/Thüringen |
Sudetenland |
13.07.42 nach Auschwitz |
1943 nach Auschwitz |
13.11.-16.12.42 nach Theresienstadt |
1943-45 nach Theresienstadt |
Baden |
Pfalz |
Saarland |