Offiziell als Reaktion auf die angebliche Beteiligung von 5 Juden beim Brandanschlag
auf die NS-Propagandaausstellung "Das Sowjetparadies" am 18.5.42 durch die Gruppe
um Herbert Baum, bei der laut Gestapo 14 Personen verletzt wurden, sind am 28.5.
und 29.5.42 insgesamt 250 Juden im Konzentrationslager Sachsenhausen erschossen worden,
davon 154 in Berlin Verhaftete. 100 Angehörige der Erschossenen wurden am 5.6.42
in einem "Sondertransport" nach Theresienstadt deportiert, weitere Angehörige sollten
in die seit 2.6. laufenden "Alterstransporte" eingegliedert werden. Im Widerspruch
zur offiziellen Verlautbarung hängt die Erschießung der Juden und Deportation ihrer
Angehörigen vermutlich direkt mit dem Attentat auf den Chef des RSHA Reinhard Heydrich
am 27.5.42 in Prag zusammen [E. Hildesheimer, Jüdische Selbstverwaltung unter dem
NS-Regime, Tübingen 1994, 230].