Statistik und Deportation
der jüdischen Bevölkerung aus dem Deutschen Reich

München - Augsburg nach Kowno

Abfahrtsdatum: 20.11.41, Deportierte: 998

Mit der ersten Deportation von Juden aus Bayern wurden am 20.11.41 aus München und Augsburg 998 Menschen nach Kowno verschleppt. Unmittelbar nach der Ankunft, am 25.11.41, wurden die Deportierten zusammen mit Juden aus Berlin und München, insgesamt 2934 Menschen, vom Einsatzkommando 3 der Einsatzgruppe A des Befehlshabers der Sicherheitspolizei und des SD im Fort IX außerhalb von Kowno erschossen.


Die nachstehend abgebildete Deportationsliste aus den Arolsen Archives ist bis 1000 numeriert, zwei Namen wurden jedoch mit dem Vermerk "nicht evakuiert, krank" gestrichen (Hilda Machol, Nr. 268, und Benno Schlang, Nr. 426). Die Statistik der Reichsvereinigung verzeichnet ebenfalls 998 Deportierte für den November 1941, von denen 978 der Kultusvereinigung München und 20 der Bezirksstelle Bayern zugehörig waren. Hilda Machol wurde am 4.4.42 nach Piaski deportiert, Benno Schlang am 3.6.42 nach Theresienstadt und ein Jahr später von dort nach Auschwitz, während seine Frau und Tochter nach Kowno gebracht wurden.


Bei vielen der Deportierten ist als letzte Adresse die Knorrstraße 148 angegeben, in der sich das Sammellager Milbertshofen befand. 37 überwiegend junge Frauen und Mädchen kamen aus dem Arbeitslager der Flachsröste Lohhof bei Unterschleißheim, 19 Menschen aus Augsburg, drei aus Obermenzig und einer aus Planegg. Dazu wurden Juden auch von außerhalb Bayerns durch die Münchener Gestapo für die Deportation zurückgeführt, darunter aus Berlin sowie aus Frankfurt/Main und Rheine in Westfalen.

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