Der 36. Osttransport bildete am 12.3.43 den Abschluss der im Rahmen der "Fabrikaktion"
von Berlin nach Auschwitz durchgeführten Deportationen. 947 Juden wurden deportiert,
davon 942 mit Berliner Adresse. Viele von ihnen waren Angestellte der JKV Berlin
und der RV, die nach der "Fabrikaktion" in ihren Funktionen durch in Mischehe lebende
Juden ersetzt wurden und nach deren Einarbeitung nunmehr zum Abtransport kamen. Unter
dem Betreff "Judentransporte aus Berlin" berichtete Arbeitseinsatzführer Schwarz
mit Fernspruch vom 15.3.: "K.L.-Auschwitz meldet Judentransport aus Berlin. Eingang
am 13.3.43. Gesamtstärke 964 Juden. Zum Arbeitseinsatz kamen 218 Männer u. 147 Frauen.
Die Männer wurden nach Buna überstellt. Gesondert wurden 126 Männer u. 473 Frauen
u. Kinder untergebracht." [N. Blumental (Hrsg.), Dokumenty i materialy, Bd. 1, Obozy,
Lodz 1946, S. 117]
In den 6 Osttransporten der "Fabrikaktion", die Berlin zwischen dem 1.3. und 12.3.
verließen, sowie dem Alterstransport vom 17.3. befanden sich laut den Transportlisten
der Gestapo insgesamt 8768 Menschen mit letztem Wohnsitz in Berlin, während die Reichsvereinigung
in ihrer Märzstatistik 8658 und damit 110 Deportierte weniger verzeichnete. Die Differenz
kann mit einer großen Zahl von Juden insbesondere aus Schlesien erklärt werden, die
sich zur Zwangsarbeit zeitweise in einem der Berliner Rüstungsbetriebe befanden und
im Rahmen der "Fabrikaktion" verhaftet wurden, von der Reichsvereinigung jedoch unter
ihren früheren Wohnsitzen registriert waren. So waren in der Märzstatistik insgesamt
1788 Deportierte aus Schlesien registriert, während sich aus den Angaben für die
beiden schlesischen Transporte vom 4.3. und 31.3. etwa 100 Deportierte weniger ermitteln
lassen.