Der nördliche Teil des Regierungsbezirks Kassel gehörte bis zum Juni 1942 zur Bezirksstelle
Hannover-Kassel der Reichsvereinigung der Juden und nach der behördlich angeordneten
administrativen Neuordnung im Juli 1942 zusammen mit den bisher selbständigen Kultusvereinigungen
Dresden und Leipzig sowie der bisherigen Bezirksstelle Sachsen-Thüringen zur neugebildeten
Bezirksstelle Mitteldeutschland. In diese wurde ab November 1942 auch das Sudetenland
eingegliedert. Der südliche Teil des Regierungsbezirks Kassel gehörte dagegen zur
Bezirksstelle Hessen-Nassau (ab Dezember 1942 Hessen/Hessen-Nassau).
Der Transport vom 9.12.41 mit 1011 Deportierten aus dem gesamten Regierungsbezirk
Kassel nach Riga wurde daher von der Reichsvereinigung in den Monatsangaben zu den
Bezirksstellen Hannover-Kassel und Hessen-Nassau registriert. Aus der Statistik für
den Dezember 1941 kann entnommen werden, dass 754 bzw. 331 Menschen aus diesen beiden
Bezirken deportiert wurden, wobei die Angabe für Hannover-Kassel auch die Transporte
aus Lüneburg (6.12.41 über Hamburg) und Schaumburg-Lippe (13.12.41 über Bielefeld)
nach Riga einschließt. Weitere Angaben zum Kasseler Transport sowie eine Abbildung
der Deportationsliste und Aufschlüsselung der Herkunft der Deportierten finden sich
hier.