Hamburg -
Abfahrtsdatum: 06.12.41, Deportierte: 974
Im Begleitschreiben vom 1.12.41 zur Transportliste der Gestapo Hamburg sind ursprünglich der 4.12. als Abfahrtsdatum und Minsk als Ziel genannt. Zusammen mit 750 Hamburger Juden sollten 44 Juden aus Lüneburg, 136 aus Kiel und Lübeck und 75 aus Danzig deportiert werden, insgesamt 1005 Menschen. Vermutlich aufgrund der Eisenbahnlage in Weißrussland wurde der Transport schließlich nicht nach Minsk, sondern mit Abfahrtsdatum 6.12. in das Getto von Riga geleitet. Insgesamt wurden 974 jüdische Menschen verschleppt.
Die Hamburger Liste führt 859 Namen auf, einschließlich 31 Personen, die sich "freiwillig"
gemeldet hatten, darunter 3 handschriftliche Nachträge. Unter den Nr. 68-
Die im Vergleich zu den hier ermittelten 775 häufig in der Literatur zu findende Angabe von 756 Deportierten des Hamburger Teiltransports ist darauf zurückzuführen, dass Blatt 15 der Gestapoliste aus dem Archiv des ITS mit den Namen von 23 Personen, von denen 2 gestrichen wurden, im zugehörigen Ordner fehlt und die auf dem Blatt verzeichneten 21 Deportierten unberücksichtigt blieben, während die beiden erst zu einem späteren Zeitpunkt deportierten Personen (siehe oben) mit einbezogen wurden. Insgesamt registrierte die Reichsvereinigung zwischen Oktober und Dezember 1941 aus dem Bereich der Kultusvereinigung Hamburg 3175 Deportierte. In den Listen der Gestapo für die 4 Hamburger Herbsttransporte sind 3173 Deportierte aus Hamburg verzeichnet sowie 2 Personen aus Berlin und 1 Person aus Frankfurt/Main. 2 weitere in Hamburg wohnende Juden wurden von Bremen aus deportiert (siehe hier).
Abgebildet ist nachstehend die Gestapoliste des Hamburger Transports aus den Arolsen
Archives (mit Ergänzung von Blatt 15). Das Original befindet sich im Staatsarchiv
Hamburg, Bestand 314-
Aus dem Regierungsbezirk Lüneburg wurden 42 jüdische Menschen am 4.12. nach Hamburg
überführt, um dem Transport vom 6.12. angeschlossen zu werden. Von ihnen kamen 9
aus Lehrte, je 7 aus Lüchow und Winsen/Luhe, 5 aus Burgdorf, je 4 aus Lüneburg und
Sehnde, je 2 aus Celle und Uelzen und je 1 aus Burg und Schlieckau. Die Lüneburger
Deportierten wurden von der Reichsvereinigung in der Statistik für die Bezirksstelle
Hannover-
Die für den Abtransport vorgesehenen Menschen aus Schleswig-
Im Lübecker Teiltransport befanden sich vermutlich 87 Juden, darunter 81 aus Lübeck,
4 aus Bad Schwartau und 2 aus Ratzeburg. In der Literatur sind hiervon abweichend
41 Menschen im Kieler und 92 im Lübecker Teiltransport angegeben [B. Goldberg, Abseits
der Metropolen, Neumünster 2011, S. 483]. In der Monatsstatistik der Reichsvereinigung
für Dezember 1941 wurden 699 Deportierte aus dem Bereich der Bezirksstelle Nordwestdeutschland
registriert. Hierbei handelte es sich um eine Nachmeldung für den Bremer Transport
vom 18.11. mit 570 Deportierten (siehe hier) sowie um den Transport aus Schleswig-
Die Namen der Deportierten aus Schleswig-
Am 7.12. wurden auf dem Weg nach Riga weitere 27 Juden aus Danzig dem Transport angeschlossen.
Eine Namensaufstellung befindet sich in den Unterlagen der Synagogengemeinde Danzig
[BA, R 70-
Der Danziger Teiltransport sollte dem Hamburger Transport ursprünglich am 26.11. in Thorn angeschlossen werden. Der Transporttermin wurde dann "infolge technischer Umstände" auf den 4.12. verschoben, wobei weiterhin Thorn als Zwischenhalt geplant wurde. Schließlich wurde der Transport aber noch einmal verschoben (siehe oben) und die Danziger Juden aufgrund der Änderung des Zielortes von Minsk nach Riga vermutlich in Dirschau in den Hamburger Transportzug gebracht [Archiwum Państwowe w Bydgoszczy, 97/10].
Die Akten lassen darüberhinaus vermuten, dass dem Transport auch weitere Juden aus
dem Reichsgau Danzig-
©TF 2022, mail(at)statistik-
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