Mit den im März 1942 einsetzenden reichsweiten Deportationen in das Generalgouvernement
gelangten bis zum Monatsende fast 6000 Juden in die Durchgangsgettos im Distrikt
Lublin, davon 4000 nach Izbica (2 Transporte aus Theresienstadt und je 1 Transport
aus Aachen/Koblenz und Nürnberg) und 2000 nach Piaski (je 1 Transport aus Mainz/Darmstadt
und Berlin). Im Monatsbericht für März der Abteilung für Bevölkerungswesen und Fürsorge
in Lublin wird hierzu im Abschnitt "Judenumsiedlungsaktion des SS- und Polizeiführers"
festgestellt: "Der Stand der Siedlungsbewegung ist zur Zeit der, daß ca. 6000 vom
Reich hergesiedelt wurden, ca. 7500 aus dem Distrikt und 18000 aus der Stadt Lublin
herausgesiedelt worden sind" [Faschismus, Getto, Massenmord, Berlin 1961, 271]. Endstation
der "Herausgesiedelten" war das Vernichtungslager Belzec.
Sämtliche Teilnehmer des Berliner 11. Osttransports nach Piaski stammten aus Berlin.
Die Transportliste der Gestapo enthält 985 Namen, von denen 12 gestrichen wurden.
Damit sind 973 Menschen deportiert worden. Dies entspricht der Angabe in der Statistik
der Reichsvereinigung für die Zahl der Deportierten aus Berlin im März 1942.