Hannover nach Riga
Abfahrtsdatum: 15.12.41, Deportierte: 1001
Aus der Provinz Hannover waren im Herbst 1941 in 4 Teiltransporten bereits annähernd 500 jüdische Bewohner der Regierungsbezirke Aurich (23.10.), Stade (18.11.), Lüneburg (6.12.) und Osnabrück (13.12.) in den Osten deportiert worden, bevor ein fünfter Transport mit 1001 Menschen am 15.12.41 die Stadt Hannover in Richtung Riga verließ. Die Deportierten kamen fast ausnahmslos aus einem der Hannoverschen "Judenhäuser" oder hatten als letzte Adresse die der als Sammelstelle verwendeten Israelitischen Gartenbauschule Ahlem.
Von diesem Transport sind mehrere Namenslisten aus den Akten der Finanzverwaltung überliefert. Bekannt ist eine offensichtlich in der frühen Vorbereitungsphase erstellte Gestapoliste mit dem Aufdruck "Transport I Hannover", die 1008 Namen aufführt [NLA Hannover, Hann. 210 Acc. 160/98, Nr. 17]. Von dieser Liste existiert eine Abschrift aus der Nachkriegszeit, die jedoch Unstimmigkeiten zur ersten Liste aufweist und 1001 Namen enthält [Emil Schorsch Collection, Leo Baeck Institute, MF 721, siehe hier]. Die Übereinstimmung mit der tatsächlichen Zahl Deportierter ist in der Abschrift nur zufällig.
Eine vermutlich kurz vor Abgang des Transports angefertigte "namentliche Transportliste
der am 15.12.1941 aus der Stadt Hannover, Ahlem und Lehrte evakuierten 1001 Juden"
(so im Begleitschreiben) wurde am 18.12.41 an den Oberfinanzpräsidenten Hannover,
Abt. Devisenstelle, versandt. Die Liste ist unvollständig überliefert (Blatt 27-
Der Verweis auf Deportierte aus Lehrte bezieht sich auf die unter Nr. 34-
Die mit der Vermögensverwaltung und -
Die Zahl der Deportierten wird durch zwei weitere Listen der Gestapo für den OFP in Hannover bestätigt, eine "Namentliche Aufstellung der Juden deutscher Staatsangehörigkeit, die am 15.12.1941 aus dem Bereich der Staatspolizeileitstelle Hannover nach Riga evakuiert worden sind und deren Vermögen beim Grenzübertritt dem deutschen Reiche verfallen sind" mit 927 Namen [NLA Hannover, Hann. 210 Acc. 160/98, Nr. 10] sowie eine "Namentliche Aufstellung der staatenlosen Juden, die am 15.12.1941 aus dem Bereich der Staatspolizeileitstelle Hannover nach Riga evakuiert worden sind, und deren Vermögen durch Einziehung dem Deutschen Reiche verfallen ist" mit 74 Namen [NLA Hannover, Hann. 210 Acc. 160/98, Nr. 11].
In Übereinstimmung mit den Transportlisten verzeichnete die Monatsstatistik der Reichsvereinigung
für den Bereich der Kultusvereinigung Hannover 1001 Deportierte (Dezember 1941 und
Nachmeldung einer Person in der Statistik vom Januar 1942). Die (unvollständige)
Gestapoliste vom 18.12. ist nachfolgend reproduziert. Das Original befindet sich
im Niedersächsischen Landesarchiv, Bestand NLA Hannover Hann. 210 Acc. 160/98 Nr.
7 fol. 1-
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