Im Anschluss an die Deportationswelle zwischen März und Mai 1942 in die Durchgangslager des Distrikts Lublin im Generalgouvernement wurden im Juni und Juli 1942 sämtliche Transporte aus Deutschland, die nicht nach Theresienstadt gingen, direkt in die Vernichtung geleitet, in der ersten Junihälfte vermutlich nach Sobibor (mit vorheriger Selektion von Arbeitsfähigen in Lublin), dann nach Auschwitz und Minsk. So verließ nur wenige Tage nach den beiden Sammeltransporten vom 11.7. und 13.7. mit jüdischen Menschen aus ganz Deutschland in Richtung Auschwitz am 20.7. ein dritter Transport Köln in Richtung Minsk, um die darin verschleppten Menschen unmittelbar nach der Ankunft am Zielort zu ermorden.
Eine Gestapoliste für den Kölner Transport ist nicht bekannt. Allerdings können aus
einer Aufstellung des Oberfinanzpräsidenten Köln (siehe hier) unter Einbeziehung
der Kartei aus der Sammlung Wülfrath [D. Corbach, 6.00 Uhr ab Messe Köln-
Eine große Zahl der deportierten Kölner kam aus dem Lager in Bardenberg bei Aachen.
Nach dem Luftangriff auf Köln vom 31.5.42 wurden am 10.6. zur Freimachung von Wohnraum
und Vorbereitung der Deportationen mehrere Hundert Kölner Juden nur mit Handgepäck
in die RAD-
Neben den Kölner Juden wurden in dem Transport nach Minsk Menschen aus dem gesamten
Regierungsbezirk Köln verschleppt. In einem Schreiben der Gestapo Köln an die Landräte
in Euskirchen, Bergheim, Siegburg, Gummersbach, Köln und Bergisch-
Die nachfolgend rekonstruierte Transportliste basiert auf der Zusammenstellung des
OFP, dem als die für die Vermögensentziehung verantwortliche Behörde genaue Angaben
zu den deportierten Menschen zur Verfügung standen. Fehlerhaft wiedergegebene Namensschreibweisen
oder unkorrekte Geburtsdaten wurden z.T. anhand der vom NS-
Köln nach Minsk
Abfahrtsdatum: 20.07.42, Deportierte: 1164
Orte, aus denen deportiert wurde (nach obiger Liste) | |||||||
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Bedburg |
3 |
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Hürth |
5 |
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Rheidt |
7 |
Blatzheim |
9 |
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Junkersdorf |
2 |
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Rheinbach (Strafanstalt) |
2 |
Bonn |
161 |
|
Kerpen |
16 |
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Rosbach |
18 |
Brühl |
7 |
|
Kirchherten |
7 |
|
Rott |
3 |
Buir |
4 |
|
Kirspenich |
5 |
|
Ruppichteroth |
11 |
Eitorf |
9 |
|
Köln |
654 |
|
Siegburg |
16 |
Euskirchen |
37 |
|
Kommern |
17 |
|
Sieglar |
4 |
Fliesteden |
4 |
|
Marsberg (Heilanstalt) |
2 |
|
Sindorf |
3 |
Friesheim |
17 |
|
Morsbach |
4 |
|
Sinzenich |
8 |
Glesch |
5 |
|
Much |
45 |
|
Stommeln |
1 |
Gymnich |
10 |
|
Oberbreunfeld |
3 |
|
Troisdorf |
4 |
Hennef |
19 |
|
Ödinghausen |
3 |
|
Zülpich |
26 |
Honnef |
3 |
|
Quirrenbach |
8 |
|
Zündorf |
3 |
Dokumente der Reichsbahn
Bericht der SS-
Wie aus erhalten gebliebenen Dokumenten der Haupteisenbahndirektion Mitte in Minsk
ersichtlich ist, sollte der Kölner Transportzug mit der Bezeichnung Da 219 nach Halt
in Wolkowysk (mit Umstieg von Personen-
Noch am gleichen Tag, am 24.7.42, wurden die Menschen aus dem Kölner Transport ermordet.
Dies geht aus dem "Tätigkeitsbericht" der Gruppe des SS-
Reproduziert sind im Folgenden die Fahrplananordnung zum Kölner Transport sowie die
Ankunftsnotiz der Haupteisenbahndirektion Mitte, dazu der "Tätigkeitsbericht" des
SS-
©TF 2022 mail(at)statistik-
Jüdische Bevölkerung in Deutschland |
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II. Transport |
III. Transport |
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Pommern/Ostpreußen |
Sachsen/Thüringen |
Sudetenland |
13.07.42 nach Auschwitz |
1943 nach Auschwitz |
13.11.-16.12.42 nach Theresienstadt |
1943-45 nach Theresienstadt |
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