Der 23. Osttransport leitete eine neue Phase der Deportation der Berliner Juden ein,
da von nun an bis kurz vor Kriegsende sämtliche Osttransporte ausschließlich nach
Auschwitz geleitet wurden. Unter den 986 deportierten Berliner Juden befanden sich
auch 75 Kinder aus dem Baruch-Auerbachschen Waisenhaus in der Schönhauser Allee 162
zusammen mit Betreuern, wie der Köchin Rochna Ulreich (Nr. 141 der Transportliste),
der Säuglingsschwester Isabella Aronheim (Nr. 157) und der Kindergärtnerin Lore David
(Nr. 399).
Weiterhin befanden sich in dem Transport 8 Angestellte aus der Heilanstalt Bendorf-Sayn
bei Koblenz, 4 Deportierte aus den jüdischen Arbeitsheimen Radinkendorf und Gut Skaby,
sowie 3 Deportierte aus Rostock und Parchim in Mecklenburg. Insgesamt verzeichnet
die Transportliste die Namen von 1021 ursprünglich zur Deportation vorgesehenen Juden,
20 Namen wurden gestrichen. Im Monat November 1942 registrierte die Reichsvereinigung
die Deportation von 1426 jüdischen Menschen aus Berlin (einschließlich einer Korrektur
im Dezember). Aus den Gestapolisten des Osttransports vom 29.11. und der 5 Alterstransporte
zwischen dem 4.11. und 20.11. lassen sich 1424 Personen mit letztem Wohnsitz oder
Aufenthalt in Berlin ermitteln.
Im "Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau 1939-1945"
wird für den 30.11.42 lediglich der Eingang eines Transports mit 1000 Juden aus dem
Regierungsbezirk Zichenau verzeichnet. Hierbei handelt es sich jedoch um einen Irrtum,
da sich die nach der Ankunft in Auschwitz vergebenen Häftlingsnummern Deportierten
aus dem 23. Osttransport zuordnen lassen.