Für die Deportation von Düsseldorf nach Riga liegt wie für die vorangegangene nach
Minsk der ausführliche Bericht eines begleitenden Polizeibeamten vor. Hauptmann der
Schutzpolizei Salitter schildert in diesem Bericht: "Der für den 11.12.1941 vorgesehene
Judentransport umfasste 1007 Juden aus den Städten Duisburg, Krefeld, mehreren kleineren
Städten und Landgemeinden des rhein.westf. Industriegebietes. Düsseldorf war nur
mit 19 Juden vertreten... Die Ablassung des Transportes war für 9,30 Uhr vorgesehen,
weshalb die Juden bereits ab 4 Uhr an der Verladerampe zur Verladung bereitgestellt
waren... Die Verladung war gegen 10,15 Uhr beendet. Nach mehrmaligem Rangieren verließ
der Zug dann gegen 10,30 Uhr den Güterbahnhof Düsseldorf-Derendorf in Richtung Wuppertal..."
Am 13.12. kurz vor Mitternacht wurde der Bahnhof Riga-Skirotava erreicht. "Die Übergabe
des Zuges erfolgte alsdann um 1,45 Uhr, gleichzeitig wurde die Bewachung von 6 lettischen
Polizeimännern übernommen. Da es bereits nach Mitternacht war, Dunkelheit herrschte
und die Verladerampe stark vereist war, sollte die Ausladung und die Überführung
der Juden in das noch 2 km entfernt liegende Sammelghetto erst am Sonntag früh beim
Hellwerden erfolgen." [Eichmann-Prozess, Dokument T/303]
Die hier abgebildete, in den Arolsen Archives befindliche "Liste über die am 11.
Dezember 1941 nach Riga zu evakuierenden Juden" der Düsseldorfer Gestapo verzeichnet
unter Berücksichtigung von Streichungen und handschriftlichen Hinzufügungen 1007
Deportierte, wie im Bericht von Salitter genannt. Die Statistik der Reichsvereinigung
führt dagegen für den Dezember 1941 und (in einer Nachmeldung) Januar 1942 lediglich
987 Deportierte auf, einschließlich 19 aus Düsseldorf.