Stuttgart nach Riga
Abfahrtsdatum: 01.12.41, Deportierte: 1000
Mit der ersten Deportation von Juden aus Württemberg und Hohenzollern wurden 1000
Menschen nach Riga gebracht. Diese Angabe machte anhand seiner früheren Abschriften
aus Gestapoakten der ehemalige Vertrauensmann der Reichsvereinigung Alfred Marx in
Aufstellungen von 1946 für den UNRRA-
©TF 2022, mail(at)statistik-
In Übereinstimmung mit diesen Angaben verzeichnete die Statistik der Reichsvereinigung
im Dezember 1941 für den Bereich der Bezirksstelle Württemberg ebenfalls 1000 Deportierte.
Eine Gesamtliste der Gestapo ist nicht überliefert. Bekannt sind die hier abgebildeten
Teillisten mit den Namen der 121 Deportierten aus Hohenzollern (110 aus Haigerloch
und 11 aus Hechingen) aus dem Bestand des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, EA99/001,
Bü235 (Hinweise von Albrecht Ernst und Helmut Gabeli). Ursprünglich waren 130 Menschen
für den Transport vorgesehen. In seinem Schreiben an den Regierungspräsidenten in
Sigmaringen vom 28.11.41 berichtete der Landrat von Hechingen über die bis zum Abtransport
ausgefallenen und neu hinzu gekommenden Personen. In der im Anschluss an die Deportation
erstellten Liste sind 122 Menschen verzeichnet, der Name von Klara Hohenemser wurde
jedoch gestrichen. Sie wurde kurz vor dem Abtransport als transportunfähig zurückgestellt
und im Februar 1942 in die Israelitische Heil-
Orte, aus denen deportiert wurde | |||||||
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Affaltrach |
2 |
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Hechingen |
11 |
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Olnhausen |
2 |
Ammertsweiler |
1 |
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Heidenheim a. d. Brenz |
4 |
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Pfalzgrafenweiler |
2 |
Archshofen |
2 |
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Heilbronn |
50 |
|
Reichenberg |
2 |
Aufhausen |
1 |
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Herrlingen |
1 |
|
Reutlingen |
2 |
Bad Mergentheim |
10 |
|
Hohebach |
3 |
|
Rexingen |
51 |
Baisingen |
21 |
|
Horkheim |
3 |
|
Rottenburg a. Neckar |
1 |
Berlichingen |
12 |
|
Igersheim |
5 |
|
Schwäbisch Gmünd |
2 |
Bonfeld |
12 |
|
Künzelsau |
5 |
|
Schwäbisch Hall |
4 |
Braunsbach |
7 |
|
Lauchheim |
2 |
|
Stuttgart |
347 |
Buchau |
22 |
|
Laudenbach |
4 |
|
Süßen |
15 |
Buttenhausen |
23 |
|
Laupheim |
20 |
|
Talheim |
18 |
Crailsheim |
13 |
|
Leutkirch |
2 |
|
Ulm |
25 |
Dünsbach |
1 |
|
Ludwigsburg |
5 |
|
Wachbach |
1 |
Edelfingen |
10 |
|
Maselheim |
2 |
|
Waiblingen |
1 |
Eschenau |
1 |
|
Massenbach |
1 |
|
Weikersheim |
2 |
Eßlingen a. Neckar |
6 |
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Michelbach a. d. Lücke |
13 |
|
Weinsberg |
1 |
Fellbach |
1 |
|
Mühringen |
3 |
|
Weißenstein |
17 |
Freudental |
5 |
|
Niederstetten |
26 |
|
Zaberfeld |
3 |
Göppingen |
39 |
|
Oberdorf a. Ipf |
18 |
|
nicht bekannt |
10 |
Haigerloch |
110 |
|
Öhringen |
17 |
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Die nicht überlieferte Gesamtliste des Transports vom 1.12.41 kann weitestgehend rekonstruiert werden. Eine wichtige Grundlage hierfür sind Nachkriegslisten, die von der Israelitischen Kultusvereinigung Württemberg und Hohenzollen sowie durch den früheren Stuttgarter Vertrauensmann der Reichsvereinigung der Juden Alfred Marx erstellt wurden (Kopien in den Arolsen Archives). Allerdings enthalten die Listen vielfach fehlerhafte Angaben, die den Abgleich mit weiteren Unterlagen notwendig machen. Von großer Bedeutung hierfür sind die Informationen in der Zentralen Namenkartei der Arolsen Archives. Wichtige Hinweise zur Rekonstruktion der Transportliste können darüberhinaus aus Dokumenten der Staatsarchive in Stuttgart (Bestand E 99/001), Ludwigsburg (Bestände EL 317 III, EL 350 I, EL 350 II, EL 402, FL 20, K 28) und Sigmaringen (Bestand Wü 126/7) erhalten werden. Weitere relevante Unterlagen befinden sich u.a. in den Stadtarchiven von Bad Mergentheim, Göppingen, Haigerloch, Heilbronn, Rottenburg und Schwäbisch Hall.
Auf der Basis der genannten Überlieferung konnten die Namen von 990 der 1000 nach Riga deportierten Menschen ermittelt und in die nachfolgende Liste aufgenommen werden. Allerdings kann in Einzelfällen aufgrund lückenhafter oder widersprüchlicher Angaben nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass Menschen erst in einem der nachfolgenden Transporte vom 26.4. bzw. 13.7.42 nach "Osten" deportiert worden sind. Im Fall von Stuttgart wurde aufgrund der zumeist fehlenden Informationen zur letzten Adresse die Angabe aus der "Judenliste (Stand Ende Dezember 1940)" des Statistischen Amts zugrundegelegt. Die Liste befindet sich im Stadtarchiv Stuttgart und gibt Aufschluss über die zu dem Zeitpunkt in Stuttgart polizeilich gemeldeten über 19 Jahre alten Juden. Für alle anderen Orte wird (soweit bekannt) die letzte Adresse zum Zeitpunkt der Deportation angegeben.
Jüdische Bevölkerung in Deutschland |
Jüdische Bevölkerung in Berlin |
Kultusvereinigungen und Bezirksstellen |
Deportation der Juden aus Deutschland |
Jüdische Auswanderung aus Deutschland |
Volkszählung von 1933 |
Volkszählung von 1939 |
Volkszählung von 1946 |
Bayern |
Berlin |
Brandenburg-Ostpreußen |
Hessen/Hessen-Nassau |
Mitteldeutschland |
Nordwestdeutschland |
Rheinland |
Schlesien |
Südwestdeutschland |
Westfalen |
I. Transport |
II. Transport |
III. Transport |
IV. Transport |
Brandenburg |
Pommern/Ostpreußen |
Sachsen/Thüringen |
Sudetenland |
13.07.42 nach Auschwitz |
1943 nach Auschwitz |
13.11.-16.12.42 nach Theresienstadt |
1943-45 nach Theresienstadt |
Baden |
Pfalz |
Saarland |