Erfurt -
Abfahrtsdatum: 19.09.42, Deportierte: 877, Ankunft: 20.09.42 (XVI/1, 877)
Die Transportbezeichnung in Theresienstadt sowie die dort registrierte Anzahl Deportierter sind in Klammern angegeben.
Seit dem frühen Morgen des 19.9.42 wurden die älteren Juden aus Thüringen und dem Regierungsbezirk Erfurt aus ihren Wohnorten in ein Sammellager nach Weimar überführt. Zu ihnen gehörten allein 64 Menschen aus Eisenach, 54 aus Nordhausen und 35 aus Meiningen. Eine Liste der Gestapo Weimar, Außendienststelle Erfurt, verzeichnete 41 "am 19.9.42 von Erfurt nach Weimar abgemeldete Juden" [StA Gotha, Regierung Erfurt Nr. 30809]. Insgesamt 364 Menschen wurden schließlich aus Weimar zunächst in Richtung Leipzig abtransportiert, 224 von ihnen kamen aus Thüringen und 140 aus dem Regierungsbezirk Erfurt. Für letzteren existiert eine Liste des OFP in Magdeburg mit dem Betreff "Einziehung des Vermögens umgesiedelter Juden", in der die Namen von 125 nach Theresienstadt deportierten Menschen an die Finanzämter in Erfurt, Mühlhausen, Nordhausen und Worbis übermittelt wurden (ohne die 15 Deportierten aus dem Landkreis Schleusingen, der dem OFP Thüringen unterstellt war) [StA Gotha, Regierung Erfurt Nr. 30809].
Auf einem Güterbahnhof außerhalb Leipzigs, vermutlich Engelsdorf [C. Liesenberg,
H. Stein (Hrsg.), Deportation und Vernichtung der Thüringer Juden 1942, Erfurt 2012,
S. 44], mussten weitere 73 Juden aus Halle und 440 aus Leipzig zusteigen. Für 70
der aus Halle deportierten Menschen ist in der Theresienstädter Liste als letzte
Adresse die Boelckestr. 24 angegeben, in der sich das jüdische Altersheim befand.
Leo Hirsch, Leiter der Verwaltungsstelle Halle der Bezirksstelle Mitteldeutschland,
berichtete am 30.9. an die Bezirksstelle in Leipzig: "Nachdem 68 Insassen des Alters-
Das Leipziger Ernährungsamt wurde am 14.9. durch die Gestapo darüber informiert,
"daß am 19.9.1942 450 Juden, durchgängig fast ältere Leute, auswanderten. Die Juden
würden am 18.9. in das Sammellager -
Die Familie Leopold war am 17.9. untergetaucht und konnte sich in den Wohnungen mehrerer
Leipziger Einwohner versteckt halten, einschließlich der von Erich und Ilse Lauche,
die 2005 durch Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern geehrt wurden (siehe hier).
Um die Leopolds zur Aufgabe ihrer Flucht zu zwingen, wurden am 11.11.42 durch die
Gestapo sechs Leipziger Juden als Geiseln verhaftet [S. Held, Die Leipziger Stadtverwaltung
und die Deportation der Juden im NS-
Die abgebildete Eingangsliste aus Theresienstadt befindet sich in den Yad Vashem Archives, Bestand O.64/269, und wurde im Projekt "Zugfahrten in den Untergang" online zugänglich gemacht (siehe hier). Für Bertha Kleimenhagen aus Nordhausen (Nr. 877) wurde in dieser fälschlicherweise Hüpstedt als Wohnort angegeben. Die Reichsvereinigung verzeichnete im September 1942 in Übereinstimmung mit der Theresienstädter Liste 877 Deportierte aus den Gestapobezirken Erfurt, Halle, Leipzig und Weimar (einschließlich einer Korrektur im Oktober 1942).
Orte, aus denen deportiert wurde | |||||||
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Altenburg |
2 |
|
Gleicherwiesen |
2 |
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Oepfershausen |
1 |
Apolda |
7 |
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Gotha |
13 |
|
Pößneck |
2 |
Arnstadt |
17 |
|
Greiz |
1 |
|
Römhild |
4 |
Bad Frankenhausen |
3 |
|
Halle |
73 |
|
Saalfeld |
3 |
Bad Salzungen |
2 |
|
Hildburghausen |
5 |
|
Schleusingen |
3 |
Bauerbach |
2 |
|
Hüpstedt |
8 |
|
Sondershausen |
2 |
Berkach |
4 |
|
Jena |
8 |
|
Sonneberg |
1 |
Bibra |
1 |
|
Kahla |
1 |
|
Suhl |
12 |
Bleicherode |
7 |
|
Leipzig |
440 |
|
Themar |
8 |
Eisenach |
64 |
|
Marisfeld |
3 |
|
Walldorf |
2 |
Erfurt |
41 |
|
Meiningen |
35 |
|
Weimar |
6 |
Geisa |
11 |
|
Mühlhausen |
15 |
|
Zella- |
6 |
Gera |
8 |
|
Nordhausen |
54 |
|
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|
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III. Transport |
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